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Der EU AI Act (KI-Verordnung):Warum 2025 schneller kommt, als Sie denken

Autor: Dr. Markus Hülper, Rechtsanwalt, Experte für IT-Sicherheit

Schnallen Sie sich an, denn 2025 wird ein spannendes Jahr! Neben den üblichen Neujahrsvorsätzen kommt auf Unternehmen in der EU eine ganz neue Herausforderung zu: der EU AI Act (auch: „KI-Verordnung“). Und nein, das ist nicht nur ein weiteres Bürokratie-Monster – auch wenn es sich auf den ersten Blick vielleicht so anfühlt.

Was ist der EU AI Act? Und warum sollten Sie ihn ernst nehmen?

Der AI Act ist die erste umfassende KI-Gesetzgebung weltweit. Die EU hat sich vorgenommen, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zu regulieren – und zwar streng, aber fair. Die Idee dahinter: Vertrauen schaffen, Risiken minimieren und gleichzeitig Innovation fördern.

Für mittelständische Unternehmen, die keine Hochrisiko-KI-Systeme entwickeln (denken Sie an autonome Autos oder medizinische Diagnosesysteme), klingt das erstmal entspannt. Doch Vorsicht! Ab dem 2. Februar 2025 gelten die ersten Pflichten für viele Unternehmen – auch für diejenigen, die „nur“ KI-basierte Tools nutzen oder einfache Systeme entwickeln.

Was kommt auf Sie zu?

Die Regelungen des EU AI Act folgen einem risikobasierten Ansatz. Das bedeutet: Je riskanter ein KI-System, desto schärfer die Vorschriften. Für „normale“ mittelständische

Unternehmen, die keine Hochrisiko-KI einsetzen, sind die Anforderungen etwas weniger einschüchternd – aber keinesfalls trivial.

Ab 2025 bringt der EU AI Act neue Anforderungen, die Unternehmen beachten müssen:

  • Offenlegen, wenn KI-Systeme eingesetzt werden (Transparenzpflichten).
  • Sicherstellen, dass die verwendeten Systeme keine diskriminierenden Ergebnisse liefern.
  • Datenschutz und Cybersicherheit beachten – und das nicht nur oberflächlich.
  • Dokumentieren, wie KI-Systeme entwickelt und genutzt werden. (Ja, das heißt: mehr Papierkram.)

Hochrisiko-Systeme, wie etwa biometrische Überwachung oder KI-gestützte Bewerbungstools, haben noch strengere Vorgaben – aber das werden wir in einem gesonderten Artikel behandeln.

Warum sollten Sie jetzt handeln?

Die meisten mittelständischen Unternehmen denken bei neuen Vorschriften oft: „Ach, wir warten mal ab, bis es konkret wird.“ Das ist diesmal keine gute Idee. Warum?

Grund 1: 2025 ist morgen

Die Schulungspflicht aus der neuen EU AI Act (KI-Verordnung) (AI Act) gilt bereits ab dem 2. Februar 2025. Sie stellt sicher, dass alle, die mit KI-Systemen arbeiten, wissen, worauf es ankommt. Es geht darum, Risiken zu verstehen, Chancen zu nutzen und diese Technologie verantwortungsvoll einzusetzen.

Worum geht es genau?

Die EU möchte, dass niemand unvorbereitet mit KI-Systemen arbeitet. Egal, ob man sie entwickelt, in ein Unternehmen integriert oder einfach „nur“ nutzt – ein gewisses Grundwissen wird Pflicht. Dazu gehört:

  • Wie funktioniert KI? Kein Detailwissen, aber ein solides Verständnis für die Grundlagen.
  • Welche Risiken gibt es? Zum Beispiel, wenn KI Vorurteile verstärkt oder falsche Entscheidungen trifft.
  • Wie nutze ich KI sicher und sinnvoll? Damit sie zum Werkzeug wird und nicht zur Stolperfalle.

Wer ist betroffen?

Die Schulungspflicht richtet sich an alle, die mit KI-Systemen zu tun haben. Dazu gehören:

  • Entwickler und Anbieter, die sicherstellen müssen, dass ihre KI nicht nur innovativ, sondern auch sicher ist.
  • Unternehmen und Nutzer, die KI in ihrem Alltag einsetzen. Sie sollen verstehen, wie man die Technologie richtig anwendet, ohne unabsichtlich Schaden anzurichten.

Warum ist das wichtig?

KI-Systeme werden immer komplexer, und ihre Auswirkungen sind oft nicht sofort ersichtlich. Die Schulungspflicht sorgt dafür, dass alle Beteiligten auf derselben Wissensgrundlage agieren. Dadurch werden Risiken minimiert und das Vertrauen in diese Technologie gestärkt.

Bedeutet: Unternehmen sollten KI sinnvoll und verantwortungsbewusst einsetzen.

Die EU AI Act (KI-Verordnung) nimmt die Einhaltung ihrer Vorgaben sehr ernst – und das zeigt sich auch bei den Sanktionen und Bußgeldern. Wer die Regeln ignoriert, riskiert nicht nur Imageschäden, sondern auch empfindliche finanzielle Konsequenzen.

Grund 2: Strafen sind teuer

Ab dem 2. Februar 2025 gilt: Keine Angst vor KI, aber auch keine Blauäugigkeit. Die EU macht klar, dass Wissen der Schlüssel ist, um KI-Systeme sicher und verantwortungsvoll einzusetzen. Unternehmen und Mitarbeiter sollten die Schulungen als Chance sehen, um optimal auf den Umgang mit KI vorbereitet zu sein. Wer die Pflicht ignoriert, riskiert nicht nur Probleme mit der Technik, sondern auch Bußgelder.

Welche Verstöße werden geahndet?

Die Verordnung unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Verstößen, die unterschiedlich schwerwiegend sind. Sanktionen drohen beispielsweise bei:

  • Missachtung der Anforderungen an Hochrisiko-KI-Systeme: Wenn ein KI-System unsicher oder diskriminierend eingesetzt wird, kann es teuer werden.
  • Fehlender Transparenz: Wird verschwiegen, dass es sich um KI handelt (zum Beispiel bei Deepfakes), ist das ein klarer Regelbruch.
  • Verstöße gegen die Schulungspflicht: Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter ausreichend geschult sind – keine Ausreden.
  • Unzureichendem Risikomanagement: Wer keine Maßnahmen zur Minimierung von Gefahren trifft, verstößt gegen die Grundsätze der Verordnung.

Wie hoch können die Bußgelder sein?

Die EU hat deutliche Obergrenzen festgelegt, die abhängig von der Schwere des Verstoßes sind:

  • Bis zu 30 Millionen Euro oder 6 % des weltweiten Jahresumsatzes eines Unternehmens – je nachdem, welcher Betrag höher ist. Das betrifft besonders schwere Verstöße, wie die Missachtung der Vorgaben für Hochrisiko-KI.
  • Bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des weltweiten Jahresumsatzes für weniger gravierende, aber dennoch bedeutende Regelverstöße.
  • Bis zu 10 Millionen Euro oder 2 % des weltweiten Jahresumsatzes für kleinere Verstöße, etwa gegen Transparenzvorgaben.

Warum so streng?

Die EU will sicherstellen, dass die EU AI Act (KI-Verordnung) nicht nur auf dem Papier existiert, sondern tatsächlich eingehalten wird. Die Bußgelder sollen abschreckend wirken – denn KI-Systeme können großen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Ein fahrlässiger oder unverantwortlicher Umgang damit könnte erhebliche Schäden anrichten.

Bedeutet: Es drohen ernstzunehmende Sanktionen.

Die Sanktionen der EU AI Act (KI-Verordnung) sind nicht bloß eine symbolische Drohung, sondern ein ernstzunehmendes Instrument. Unternehmen sollten die Einhaltung der Vorschriften als Investition in Sicherheit und Vertrauen verstehen. Denn die Konsequenzen von Regelverstößen sind nicht nur finanziell schmerzhaft, sondern können auch langfristig das Ansehen eines Unternehmens schädigen.

Grund 3: KI ist überall

Viele mittelständische Unternehmen nutzen bereits KI-Technologien – oft sogar, ohne es zu merken. KI hat nämlich längst den Sprung aus High-Tech-Laboren in den Arbeitsalltag geschafft und versteckt sich in Tools und Prozessen, die wir ganz selbstverständlich nutzen.

Wo kommt KI schon heute zum Einsatz?

  • Kundensupport: Chatbots, die rund um die Uhr Fragen beantworten, basieren meist auf KI, ebenso wie automatische E-Mail-Analyse-Tools.
  • Marketing: Von personalisierten Werbeanzeigen bis zur Optimierung von Social-Media-Kampagnen – viele dieser Prozesse werden durch KI gesteuert.
  • Personalwesen: Bewerbermanagement-Systeme, die Lebensläufe vorfiltern, oder Tools für Mitarbeiterfeedback nutzen oft KI, um Entscheidungen zu unterstützen.
  • Logistik und Produktion: Optimierte Routenplanung, Bedarfsprognosen oder Qualitätskontrollen – hier sorgt KI für Effizienz und Kostensenkung.
  • Finanzen: Systeme zur Betrugserkennung oder KI-gestützte Buchhaltung sind in vielen Unternehmen Standard.

Warum wissen viele davon nichts?

KI steckt in vielen Softwarelösungen „unter der Haube“. Das bedeutet, dass die Nutzer die komplexen Mechanismen dahinter gar nicht bewusst wahrnehmen. Für viele ist es schlicht ein Tool, das funktioniert – und nicht unbedingt als KI erkannt wird.

Bedeutet: es werden KI-Systeme genutzt, ohne dass sich alle dessen bewusst sind

Der Mittelstand ist längst Teil der KI-Welt, auch wenn das nicht immer offensichtlich ist. Gerade deshalb ist es wichtig, sich über die eingesetzten Technologien zu informieren. Denn je besser die Unternehmen verstehen, wo KI schon wirkt, desto gezielter können sie deren Potenzial nutzen – und die Anforderungen des neuen EU AI Acts (KI-Verordnung) erfüllen.

Doch keine Panik – wir machen das gemeinsam

Wir von CLARIUS.LEGAL sind spezialisiert auf alles, was mit Compliance, Datenschutz und Informationssicherheit zu tun hat – und der AI Act passt genau zu unseren Stärken. Unser Ziel ist es, Sie durch den Dschungel der Vorschriften zu lotsen, damit Sie sich auf das konzentrieren können, was Sie am besten können: Ihr Unternehmen erfolgreich führen.

Wie wir helfen können:

  1. Beratung: Wir prüfen, welche Pflichten für Sie gelten und wie Sie diese effizient umsetzen können.
  2. E-Learnings: Unsere Schulungen zu Cybersicherheit und KI bereiten Ihr Team optimal vor – verständlich, praxisnah und kurzweilig
  3. Compliance-Check: Wir helfen Ihnen, Ihre KI-Systeme und deren Nutzung so aufzustellen, dass sie den gesetzlichen Anforderungen genügen.

Ein letzter Tipp: Wissen ist Macht (und spart Geld)

Die Anforderungen des AI Act mögen neu sein, aber sie basieren auf Prinzipien, die Ihnen bekannt vorkommen sollten: Datenschutz, Transparenz und Sicherheit. Und das Beste? Mit der richtigen Unterstützung sind diese Vorgaben machbar – und sogar ein echter Wettbewerbsvorteil.

Wenn Sie jetzt denken: „Das klingt alles gut, aber ich weiß trotzdem nicht, wo ich anfangen soll“ – keine Sorge, dafür sind wir da. Melden Sie sich bei uns und wir stellen gemeinsam sicher, dass Sie nicht nur bereit, sondern auch bestens vorbereitet sind.

PS: Warum auf die lange Bank schieben? Unsere E-Learnings zum Thema KI und Cybersicherheit starten bald – reservieren Sie sich Ihren Platz und holen Sie sich das Wissen, das Sie brauchen!

Ihr persönlicher Kontakt

Matthias SchulzDirector Sales

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